Alternative zur Multisite? Zentrale Verwaltung durch ManageWP
Kategorie: Web Projektentwicklung
Das Konzept einer WordPress Multisite, das System also als Netz für mehrere Seiten zu nützen habe ich euch in meiner Artikelserie dazu ja ausgiebig durchleuchtet. In der Praxis entscheiden oftmals aber auch die Anforderungen an das System. Bei mehrsprachigen Seiten wähle ich nach wie vor die Multisite als Option aus, da es mir „sicherer“ erscheint, als mich auf ein Plugin zu verlassen, das sich stetig wandelt bzw. wo ich keine absolute Garantie habe, dass es auch zukünftig weiterentwickelt wird – ausser natürlich ich setze auf Premium Plugins. Ist bei diesen aber keine Developer Lizenz erhältlich, kann das bei mehreren Seiten schon etwas kosten.
Eine gute Alternative, die ich derzeit verstärkt einsetze sind Einzelinstallationen, die ich aber über ein zentrales Tool verwalte und warte. Der Anbieter dieses komplett online basierten Tools heißt ManageWP und bietet in verschiedenen Preismodellen diesen Komfort, den viele bei einer WordPress Multisite schätzen, an.
Hat man sich für eines der Preismodelle entschieden, geht’s auch schon ans Hinzufügen der zu verwaltenden Seiten. Dazu wird ein Plugin installiert, das sogenannte „Worker Plugin“, das die SSL-verschlüsselte Kommunikation zwischen den verschiedenen WordPress Setups und dem Toolanbieter herstellt. Einmal installiert und im ManageWP Dashboard angelegt, hat man über die Oberfläche nun Zugang zu den wichtigsten Funktionen, die man so als Webmaster zu tun hat.
Gut, man könnte meinen, das ist recht wenig, was das Tool hier leistet, doch die Funktionen sind weitaus umfangreicher. So sieht man direkt auf den Dashboard welche To do’s anstehen. Hier ein Screenshot, der die Funktionsweise und das Leistungsspektrum sehr gut wiederspiegelt.
Quelle & Copyright: ManageWP – User Guide. (Link)
Wie auf dem Screenshot zu sehen ist, spart man sich damit auch ein Plugin um Revisionen, Spam Kommentare oder Datenbank Optimierungen durchzuführen, sofern man das bis jetzt über zum Beispiel DBClean oder ähnliche Erweiterungen getan hat.
Premium Features für Professional & Business Pläne
Weiters können zeitlich gesteuerte Backuppläne angelegt und über das Tool verwaltet werden. Bei den größeren und auch etwas teueren Paketen gibt es dazu die Möglichkeit die Backups direkt in einen Cloud-Speicher abzulegen. (Dropbox, Google Drive, Amazon S3, etc.) – praktisch, weil man sich dann um die lokale Sicherung der Backups auch nicht mehr kümmern muss.
Unmengen an kleinen Funktionen, die das Leben etwas leichter und unkomplizierter machen. Ein Feature, das ich persönlich nicht nütze erlaubt es sogar verschiedene SEO Werte der Seiten zu prüfen. Wiederum interessant finde ich aber die regelmäßige Uptime-Monitor – weil man so die „garantierte Uptime-Verfügbarkeit von 99%“ seines Hostern gerne mal genauer kontrollieren kann.
Grundsätzlich sollte es auch die Migration zum Beispiel zu einem neuen Hoster unterstützen, das hab ich persönlich aber noch nicht getestet, da ich hier meinen eigenen zusammengestellen Ablauf habe. Sollte ich das mal testen, werde ich sicher hier den Eintrag ergänzen.
Zu guter Letzt werden auch noch diversen Security Features & Scans angeboten. Geprüft werden etwa ob Malware installiert oder Schadcode eingeschleust wurde. Das ist mir in diesem Fall schon einen Schritt zu spät, auch wenn ich die Scans zur Sicherheit schon von Zeit zu Zeit mal ausprobiere um einfach die Bestätigung zu haben, dass mein eigenes Sicherheitskonzept wirkt und funktioniert.
Bekannte Probleme & Einschränkungen
Klingt alles genial und spart bei den richtigen Projekten auch jede Menge Zeit & Arbeit, doch gibt es auch ein paar kleine Einschränkungen, die man bei der Benutzung vorher wissen sollte.
Wenn dein Hoster bei jedem Update über das WordPress Backend nach den FTP Zugangsdaten fragt, dann kann es mit ManageWP zu Einschränkungen der Funktionalität kommen, da dem Tool ja kein FTP Zugriff gewährt wird und dieses nur die Rechte nützen kann, die auch das WordPress Backend bereits hat. Das betrifft dann vorallem den Bereich der Migration, wo meist Files wie Bilder auf den neuen Server migriert werden und auf dem Webspace abgelegt werden. Diese Funktion steht dann leider nur eingeschränkt zur Verfügung.
Weiters gibt es Kompatibilitätsprobleme mit ein paar beliebten Plugins, wie zum Beispiel „Secure WordPress“, „Login Lock“, „WordPress.com Stats“, „W3 Total Cache“, „GD Star Ratig“ oder „WP Courseware“. Die vollständige Liste findest du hier.
Fazit
Ich setze es persönlich mittlerweile gerne ein, weil ich damit verschiedene Setups trennen kann, jedoch den ganzen Vorteil einer gemeinsamen Wartung wie bei einer WordPress Multisite genießen kann. Ich kann viele, bis auf die oben angeführten Plugins nützen, bei denen es mit einer Multisite zu Problemen gekommen wäre oder die nur kurzfristig mittels Hack oder nochmal zusätzlichen Code zum Laufen gebracht werden können.
Es muss aber auch zum Setup passen. Wenn ich viele Seiten betreibe, die miteinander nicht wirklich etwas zu tun haben, dann bietet sich diese Lösung sehr gut an. Möchte ich zwei sauber getrennte Sprachversionen der gleichen Webseite haben, dann nütze ich nach wie vor die Multisite-Installation, wie bereits ausführlich in der Artikelserie dazu erläutert.
Eine Antwort zu “Alternative zur Multisite? Zentrale Verwaltung durch ManageWP”
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finde das tool auch sehr nett. …